Junior Fellow 2021
Vincent Stange ist transmedialer Komponist. Bei seiner Arbeit verfolgt er einen erweiterten Kompositionsbegriff, der insbesondere die kuratorische Praxis mit einschließt. Er orchestriert diverse künstlerische Disziplinen zu experimentellen, offenen Formaten, die über ein rein klangliches Erleben hinausgehen.
Stange, geboren 1992, studierte bei der Kommunikationsexpertin Prof. Dr. Heike Sperling und dem Komponisten Marcus Schmickler. Im Jahr 2020 schloss er sein Studium im Fach Musik und Medien an der Robert Schumann Hochschule in Düsseldorf ab. Derzeit studiert Stange den Masterstudiengang Klang und Realität. Er ist Stipendiat der renommierten Studienstiftung des deutschen Volkes.
2019 präsentierte er die Performance „Neues Düsseldorfer Modell” im K21 – Kunstsammlung NRW. Für den Kunstpalast Düsseldorf, das Tanzhaus NRW und das Zwischennutzungsprojekt Postpost – Grand Central entwickelte er spartenübergreifende Formate die junge und etablierte Künstler*innen zusammen brachten. Stange ist Mitglied des Krux-Kollektivs, das bereits mit seiner Debüt-Theaterproduktion „Der Zwang“ für den Kölner Theaterpreis 2018 nominiert und mit den KunstSalon Theaterpreis 2019 ausgezeichnet wurde. 2020 erarbeitete er die Komposition „Schnittmodell“ für den Kirchenraum St. Antonius in Oberkassel im Rahmen des Internationalen Orgelfestivals Düsseldorf.
Vincent Stange gestaltet im Rahmen des TRANSIENT Impulsfestivals 2021 eine Soundscape-Komposition aus Klängen der Spielorte Bad Münstereifel, Nettersheim und Kronenburg. Inspiriert von den Orten, deren Strukturen und Geschichten werden Geräusche und Klänge gesucht und in ein vierstündiges Klangkontinuum transformiert. Dieses Kontinuum performt der Künstler live in der Installation „Nuqta- the beginning“ von Chiharu Shiota. Die Texturen der langanhaltenden Klangfläche treten in einen Austausch mit Werken weiterer Komponist_innen, die in der Installation zu Aufführung kommen und den Improvisationen der beteiligten Musiker_innen.
Workshop von Vincent Stange und Valerie Fritz
Das Wort Stille beschreibt die empfundene Lautlosigkeit, die Abwesenheit jeglichen Geräusches. Ganz still ist es fast nie um uns herum, doch wir sind es gewöhnt, Alltagsgeräusche auszublenden. Durch verschiedene Hörübungen lernen die Teilnehmer*innen genau hinzuhören und ihre klangliche Umgebung bewusst wahrzunehmen. Ziel des Workshops ist es, die Ohren zu sensibilisieren und der musikalischen Bedeutung von Geräuschen nachzuspüren. Im Mittelpunkt dieser Auseinandersetzung steht die Komposition 4’33’’ von John Cage, die von den Schüler*innen an verschiedenen Orten in Bad Münstereifel, Nettersheim und Kronenburg aufgeführt wird. Die Interpretationen und deren grafische Visualisierungen werden auf der Website des TRANSIENT Impulsfestivals präsentiert.
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